Der Neue in der Orga
Marcus Rosenfeld – „Der Neue“ in der Orga
Hallo zusammen. Mein Name ist Marcus und ich bin der Neue hier in der Orga. Das heißt natürlich nicht, dass ich neu im Hobby bin. Das Ganze fing bei mir, wie wahrscheinlich bei vielen meiner Alterskohorte, im örtlichen Spielzeugladen an. Es muss so 1995 gewesen sein, als ich im zarten Alter von 12 Jahren die DSA-Box von Schmidt Spiele im Regal habe stehen sehen. Ich hatte zwar schon vorher in Form von Romanen Kontakt mit Phantastik und Fantasy, aber aus irgendeinem Grund zogen mich die grimmig guckenden, schnauzbarttragenden Helden der Box an und ich gab mein ganzes Geburtstagsgeld für diese Box aus.
Irgendwann, da war die Schulzeit inzwischen lange vorbei, kam dann auch noch LARP als neuer Aspekt zu dem Hobby dazu. Man muss ja auch verstehen, dass es sich für einen eingefleischten Würfelroller schon etwas merkwürdig anmutet, sich im Wald herumzutreiben und Leute mit Latexknüppeln zu verprügeln. Das kann ja nix sein. Oh boy . . . Selten so gewaltig vertan.
Dieses initiale Erlebnis ist nun inzwischen auch ein gutes Jahrzehnt her. Es hat also ein paar Jahre und einiges an Con-Tagen gedauert, aber jetzt hat es mich dann auch noch auf die dunkle, schlaflose Seite des Rollenspielgeschehens verschlagen. Ich hatte mich schon länger mit dem Gedanken getragen, mal „die Seite zu wechseln“ und als Dominik mich vor einiger Zeit fragte, ob ich nicht Lust hätte bei ihnen mitzumachen, habe ich natürlich zugestimmt.
Wie ist es nun also auf der anderen Seite? Ich habe Diskussionen über Plot-Elemente, irre Twists und geheime Einsichten erwartet. Letzteres habe ich auch bekommen. In meinem ersten Orga-Skype-Call wurde ich in die Mysterien der Conpreis-Planung eingeführt. Eine Stunde voller Excel-Tabellen mit Berechnungsmodellen später (sowas kann einem üble Büroflashbacks geben), wusste ich, dass Generationen von Orgas nicht gelogen haben, wenn sie sagten, dass Arbeit bei der Orgaarbeit groß geschrieben wird. Wer jetzt noch nicht abgeschreckt ist, der kann sich diese Grundlage übrigens auch bald hier auf der Homepage ansehen. Dann könnt ihr selber sehen, wie wir zu unserem Conpreis kommen.
Aber natürlich ging es seitdem nicht nur um Preisstaffeln und Budgetplanung. Sowohl bei unseren 2-wöchentlichen Skypecalls, als auch bei unseren Real-Life-Treffen haben wir über Charaktere, Plots, Kostüme und all die Sachen gesprochen, für die man das ganze Congeld dann auch ausgeben kann. Es ist also nicht nur Arbeit, sondern natürlich auch eine Menge Spaß bei der ganzen Sache dabei.
Wenn sich der ein oder andere gerade auch überlegt, mal auf die andere Seite zu wechseln, so kann ich das nur empfehlen. Man versteht viel besser, was alles zu einer LARP dazu gehört und kann so seinen Hobbyhorizont ganz schön erweitern. Außerdem versteht man plötzlich die Nöte all der Orgas der vergangenen Jahre und – manchmal – schämt man sich ein bisschen für die eigene Ignoranz.
Ich hoffe ihr hattet Spaß bei der Lektüre. Falls nicht, dann seid lieber nicht zu laut, denn auf der Con selbst bin ich zusammen mit Friedsch u.a. für die Spielerbetreuung verantwortlich.